Desc: Light Darkness and Colour: Regie: Marie Louise Lauridsen, Henrik Moetius. Mit David Tateson. Ausgehend von Goethes Farbenlehre nimmt uns „Light Darkness and Colors“ mit auf eine faszinierende Reise durch das Universum der Farben. Im Jahr 1704 veröffentlichte Sir Isaac Newton „Licht und Brechung“, seine Studie über die Wechselwirkungen zwischen Sonnenlicht und Prismen. Newton war als guter Wissenschaftler bestrebt, Objektivität zu erreichen, was bedeutete, dass er das Sonnenlicht isoliert untersuchte. Er glaubte, Farben seien ausschließlich im Licht enthalten und fand das Spektrum, nach dem er suchte. Als er dieses Experiment reproduzierte, fand Goethe eine weitere, verborgene Farbkombination, die Newton übersehen hatte. Goethe fand die verborgenen Farben in den Grenzen zwischen Licht und Dunkelheit. Als Künstler war er der Meinung, dass man nicht über Licht sprechen könne, ohne die Dunkelheit einzubeziehen. Goethe nannte es „die Licht-Dunkel-Polarität“ und machte diese neue wissenschaftliche Entdeckung mithilfe künstlerischer Methoden in Verbindung mit der Wissenschaft. Aus Sicht der Wissenschaftler war Goethe ein Laie, was dazu führte, dass seine Forschungen weitgehend ignoriert wurden. Erst viele Jahre später erkannte man, wie revolutionär seine wissenschaftlichen Entdeckungen tatsächlich waren. Goethe beschäftigte sich mehr als 40 Jahre seines Lebens mit „Zur Farbenlehre“, die auf ihre Art die Gesamtheit seines Denkens zusammenfasst und seine Poesie mit der Wissenschaft verbindet. Goethe selbst empfand sein Werk als so erstaunlich radikal, dass er prophezeite, dass es erst Generationen nach seinem Tod verstanden werden würde. Im Einklang mit Goethes Methode erforschen die drei Regisseure aus persönlicher Neugier die Naturgesetze und Phänomene rund um die menschliche Sinneswahrnehmung. Mit auffallend schöner Zeitraffer-Kinematographie und der Nachbildung von Goethes und Newtons Experimenten vor der Kamera haben sie einen visuell beeindruckenden und intellektuell lohnenden Film geschaffen.